Die Grundlagen Der Notation
Die musikalische Notation ist ein nützliches Hilfsmittel zum Verständnis der Zusammenhänge und natürlich auch zur Erarbeitung eines Musikstückes. Es gibt viele Fachbegriffe (häufig aus der italienischen Sprache) und einige Ausnahmen und Besonderheiten in der Notensprache. In dieser Grafik sind die grundlegenden Begriffe veranschaulicht (merke dir die Begriffe, nachdem du mit der Maus über das Bild gefahren bist):
Die wichtigste Einteilung eines Musikstücks ist der Takt bzw. die Taktart. So werden die harmonischen, melodischen und rhythmischen Zusammenhänge strukturiert und gibt der Grundpuls (auch: das Metrum) angegeben. In dem obigen Beispiel ist „The Girl From Ipanema“ in einem 4/4-Takt (sprich: Vier-Viertel-Takt) notiert. In dieser Taktart werden pro Takt vier Grundschläge gezählt.
Innerhalb eines Taktes erfolgt die Darstellung der musikalischen Inhalte anhand der Notenschrift. Tonlänge und Tonhöhe erhalten somit eine eindeutige Form.
Rhythmus TONLänge
Der Rhythmus spielt in der lateinamerikanischen Musik eine zentrale Rolle. Ein solides Gefühl für Tondauern und Unterteilungen ist essentiell um ein gutes Verständnis für den Bossa Nova zu entwickeln.
Die Viertelnote stellt die wichtigste rhythmische Einheit dar. So wird üblicherweise in Viertelnoten gezählt und der Grundpuls markiert (z.B. mit dem Fuß). Ein ganzer 4/4-Takt wird durch die Ganze Note gefüllt, dementsprechend dauert eine Halbe Note zwei Schläge. Die feineren Unterteilungen des Grundpuls beginnen bei der Achtelnote. Der Sechzehntelnote kommt in der Notation lateinamerikanischen Musik aufgrund der Tempi und des Metrums (oftmals wird die Musik im 2/4-Takt notiert) eine besondere Bedeutung zu. Jeder Tonlänge ist eine Pause mit entsprechender Dauer zugeordnet.
Die Tondauern und Pausen in der grafischen Übersicht:
Die Ganze Note ist die längste Note und dauert vier Schläge. Sie füllt somit einen 4/4-Takt aus. Die Ganze Pause „hängt“ an der vierten Notenlinie.
Die Halbe Note dauert zwei Schläge. Die Halbe Pause „liegt“ auf der dritten Notenlinie.
Der Viertel Note kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie den Grundpuls symbolisiert. Sie dauert einen Schlag. Die Viertel Pause ähnelt einem Blitz.
Die Achtel Note unterteilt den Grundpuls in zwei Hälften. Gezählt wird die Unterteilung: 1+2+3+4+
Die Achtel Pause ähnelt einem Komma.
Die Sechtzehntel Note repräsentiert vier Unterteilungen des Grundpuls. Gezählt wird die Unterteilung: 1e+d
NOTENVERLÄNGERUNG
Neben den grundlegenden Notendauern gibt es zwei wichtige Notationsarten zur Verlängerung von Tondauern:
Im Beispiel zu Girl from Ipanema (am Anfang der Seite) ist zwischen mehreren Takten ein Bogen notiert. Der Haltebogen verbindet zwei Noten über einen Taktstrich hinweg. Er kann aber auch innerhalb eines Taktes notiert werden, um zwei Notendauern zu addieren. In diesem Beispiel sind zwei halbe Noten zu der Dauer einer ganzen Note verbunden.
Außerdem gibt es die Möglichkeit eine Note durch eine Punktierung zu verlängern. Zu Beginn von Girl from Ipanema steht eine punktierte Viertelnote. Eine punktierte Note wird um die Hälfte ihres Wertes verlängert. In diesem Beispiel steht eine punktierte halbe Note, die die Dauer von drei Viertelnoten repräsentiert.
Mache dich mit dem grundlegenden Bossa-Nova-Rhytmus vertraut um einen Einstieg in die Welt der Latin-Rhythmen zu erhalten.
MELODIE TONHÖHEN & TONarten
Die Tonhöhe einer Note wird durch ihre Lage im Notensystem bestimmt. Notenköpfe können auf und zwischen den Notenlinien liegen. Je höher eine Note im Notensystem notiert ist, desto höher klingt der Ton und umgekehrt.
Der Notenschlüssel zu Beginn eines Musikstücks legt die Lage der Noten fest. Der bekannte Violinschlüssel legt die Note G auf die zweite Notenlinie fest (daher auch der alternative Name G-Schlüssel). Es gibt aber auch andere Notenschlüssel, zum Beispiel für Bass-Instrumente.
Die Organisation der Tonhöhen erfolgt in Tonarten. Es gibt sieben sogenannte Stammtöne und fünf weitere durch Vorzeichen gekennzeichnete Tonhöhen. So bildet die aufsteigende Folge der Stammtöne A H C D E F G eine sogenannte Tonleiter, die wiederum die Grundlage der Tonart ist, in diesem Fall A-Moll:
Die A-Moll-Tonleiter
Tonleitern und Tonarten lassen sich von jedem Ton aus bilden und sind das Grundgerüst für Musikstücke. Mehr zu diesem Thema und wie man Tonleitern auf der Gitarre spielt findest du im Abschnitt Grundlegende Tonleitern.
HARMONIe interValle & akkorde
Harmonie im musikalischen Sinne bedeutet der Zusammenklang von Tönen. Der Abstand zwischen zwei Tönen wird als Intervall bezeichnet, ebenso zwei gemeinsam erklingende Töne. Eine Konsonanz ist ein wohlklingendes Intervall; ein „schräger“ Klang wird als Dissonanz bezeichnet.
Eine Übersicht der konsonanten Intervalle:
Der Zusammenklang von drei oder mehr Tönen, die im Abstand einer Terz zueinander liegen, wird als Akkord bezeichnet. Akkorde bilden das harmonische Grundgerüst der meisten Musikstücke. Die wichtigsten Akkorde sind der Dur- und der Moll-Dreiklang:
Der A-Dur-Dreiklang (A, Cis, E) abgekürzt durch das Akkordsymbol A
Der A-Moll-Dreiklang (A, C, E) abgekürzt durch das Akkordsymbol Am
Akkorde werden in Song-Darstellungen, sogenannten Leadsheets, durch Symbole abgekürzt. Als Standard-Gitarrenakkorde haben sich im Laufe der Zeit typische Griffe durchgesetzt, die in Griffdiagrammen dargestellt werden. Diese Akkorde haben oftmals mehr als drei Töne, die Noten lassen sich aber auf den Dreiklang reduzieren. Man spricht von gedoppelten Noten.
In der Einführung in die Bossa-Nova-Akkorde kannst du dich mit den einfachsten Gitarrengriffen dieser Stilistik vertraut machen.